„Mit dem neuen Jagdgesetz setzen wir einen Meilenstein für klimaresiliente Wälder in Rheinland-Pfalz. In Zeiten des Klimawandels stärken wir den Wald als Heimat zahlreicher Arten und erhalten den Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Das neue Jagdgesetz ist somit ein entscheidender Schritt sowohl für den Waldschutz als auch für die Biodiversität in unserem Land. Darüber hinaus stärken wir den Tier- und Naturschutz durch Verbote von Totschlagfallen und der Jagdhundeausbildung an lebenden Enten.
Die Novelle schafft die dringend notwendigen Rahmenbedingungen, damit sich unsere Wälder trotz Klimakrise natürlich verjüngen können. Wildschäden bedrohen diesen natürlichen Verjüngungsprozess, bei dem junge, gut an die aktuellen Lebensbedingungen angepasste Bäume alte und kranke Bäume ersetzen. Genau diese Waldverjüngung ist überlebenswichtig für unsere Wälder, die sich dringend auf die veränderten klimatischen Bedingungen einstellen müssen. Die Anpassung jagdlicher Vorgaben soll es deshalb Waldbesitzenden ermöglichen, junge Mischwälder ohne aufwendige Schutzmaßnahmen wie Zäune aufzubauen. Dazu werden künftig Mindestabschüsse und abgestimmte Jagdkonzepte eingesetzt, wenn Wildverbiss die Wiederbewaldung gefährdet.
Der Gesetzentwurf ist das Ergebnis eines intensiven und konstruktiven Dialogs mit vielfältigen Interessenvertretungen – ein ausgewogener Kompromiss, der sowohl ökologische als auch jagdliche Interessen berücksichtigt. Landwirtschaft und Kommunen profitieren von klareren Regelungen und weniger Bürokratie: Digitale Prozesse und flexiblere Fristen bei Wildschäden vereinfachen die Verwaltung. Ein neues Beratungsmodell für Wildtiere im Siedlungsraum soll künftig Städte und Gemeinden unterstützen.“
Hintergrund:
Mit der ersten Beratung im Landtagsplenum hat heute der parlamentarische Gesetzgebungsprozess begonnen. Nach Beschluss des Gesetzes durch den Landtag müssen ergänzende Regelwerke – etwa die Landesjagdverordnung – angepasst werden. Die neuen Regelungen sollen zum Beginn des Jagdjahres am 1. April 2027 in Kraft treten.