Initiative Anfrage

Kampfsport in der rechtsextremen Szene

Kampfsport dient in der rechtsextremen Szene schon seit längerem der Rekrutierung, der Vernetzung und der ideologischen Festigung. Zuletzt löste die Polizei laut Medienberichten in der Nacht vom 05. auf den 06.09. eine offenbar von der rechtsextremen Kleinstpartei „Der III. Weg“ organisierte Kampfsportveranstaltung in Hachenburg auf. Darüber hinaus hat z.B. auch der sog. „Kampf der Nibelungen“ (KdN), eine der größten rechtsextremen Kampfsportveranstaltungen in Europa, seine Ursprünge in Rheinland-Pfalz. Während die Veranstaltung in Hachenburg und der KdN vor allem der neonazistischen Szene zuzuordnen sind, zeigt sich auch im neu-rechten Spektrum eine Affinität zu (Kampf-)Sport, bspw. anhand der Gründung des „Box-Club Rheinhessen e.V.“ durch Mitglieder der Jungen Alternative, der Identitären Bewegung und einschlägiger Burschenschaften.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung:

  1. Wie viele Kampfsportveranstaltungen mit rechtsextremen Bezügen haben seit 2013 in Rheinland-Pfalz stattgefunden? (bitte auflisten nach Datum und Ort der Veranstaltung)
  2. Von wem wurden diese Veranstaltungen jeweils organisiert?
  3. Wie viele Personen nahmen an diesen Veranstaltungen jeweils teil?
  4. Welchen Gruppierungen lassen sich die Teilnehmenden zuordnen und waren auch ausländische Gruppierungen darunter?
  5. Liegen der Landesregierung Erkenntnisse vor, wonach sich Rechtsextreme rheinland-pfälzische Sportvereine oder -einrichtungen für ihre Zwecke aneignen?
  6. Inwiefern werden die rheinland-pfälzischen Sportverbände und -vereine für die Aneignung und Instrumentalisierung des (Kampf-)Sports durch Rechtsextreme sensibilisiert?
  7. Inwiefern unterstützt die Landesregierung die rheinland-pfälzischen Sportverbände und -vereine bei Maßnahmen gegen Extremismus?