Der Tag begann mit einer Besichtigung der Kläranlage Speyer, wo ein vielversprechendes Wasserstoffprojekt vorgestellt wurde. Hier wird aus organischen Abfällen Wasserstoff erzeugt – ein wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung. Die Stadtwerke Speyer prüfen derzeit außerdem die Machbarkeit eines Elektrolyseurs.
Von Wasserstoff bis Wärmenetz: Abgeordnete der GRÜNEN Landtagsfraktionen besuchen Speyerer Vorzeigeprojekte
Wasserstoff aus der Kläranlage? Wärme aus der Tiefe? Und das alles in Speyer? Die Abgeordneten der GRÜNEN Landtagsfraktion – Pia Schellhammer, Fabian Ehmann und Bernhard Braun – haben sich in Speyer über Projekte informiert, die in der Region zur Umsetzung der Energiewende beitragen.

Im Hauptgebäude der SWS präsentierten Wolfgang Bühring, Geschäftsführer der Stadtwerke, und sein Team die aktuellen Strategien des Unternehmens für die Energiewende: Bereits 95 Prozent der Haushalte in Speyer werden mit lokal produziertem Strom versorgt. Ziel ist es, durch Smart-Meter und flexible Tarife die Bürger:innen aktiv in die Energiewende einzubinden. Mit einer App sollen die Nutzer:innen bei der effizienteren Nutzung ihres Stroms unterstützt werden. Doch es bestehen noch Herausforderungen: Die gesetzlichen Rahmenbedingungen machen den Rollout von Smart-Metern noch nicht flächendeckend umsetzbar, und das Niederspannungsnetz benötigt dringend hochauflösende Simulationen, um zukünftige Lasten zu bewältigen.
Ein weiterer Schwerpunkt war das Tiefengeothermieprojekt „AGENS“. der geopfalz GmbH und der Stadt Schifferstadt. Dank der Unterstützung des GRÜNEN Bundestagsabgeordneten Armin Grau konnte hierfür eine Bundesförderung gesichert werden. Ziel ist es, bis 2027 Wärme aus Geothermie zu gewinnen und so das regionale Wärmenetz zu stärken. Gleichzeitig wurde die Bedeutung eines intensiven Dialogs mit Bürger:innen betont, um Vorbehalte auszuräumen.
Hochaktuell ist auch das Projekt „Energieregionen“, das der VKU Rheinland-Pfalz durch seinen Geschäftsführer Michael Bleidt präsentierte. Gemeinsam mit den Stadtwerken Speyer, Trier, Mainz, Kaiserslautern und Ludwigshafen wird ein Konzept entwickelt, um kleinere Gemeinden und Stadtwerke bei der Energiewende zu unterstützen. Der VKU fungiert dabei als neutrale Drehscheibe. Das ambitionierte Vorhaben könnte die Energiewende auch in strukturschwachen Regionen vorantreiben.
Abschließend forderten die SWS eine konsequentere Förderung erneuerbarer Energien, weniger Bürokratie in der Genehmigung von Anlagen für die Windenergie und die Photovoltaik und stärkere Unterstützung für Wärmenetze. Trotz bestehender Herausforderungen zeigt Speyer eindrucksvoll, wie ambitioniert und innovativ die kommunale Energiewende gestaltet werden kann.