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Klimaschutz, der ankommt: Wie Rheinland-Pfalz KIPKI in die Städte und Gemeinden bringt

Mit dem Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) fördert das Land Rheinland-Pfalz seit Mai 2023 gezielt den kommunalen Klimaschutz. Das Programm richtet sich an Städte, Verbandsgemeinden und Landkreise, die eigene Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen oder zur Anpassung an die Klimakrise umsetzen möchten.

Eineinhalb Jahre nach dem Start fällt die Bilanz positiv aus: Die Mittel werden genutzt, viele Projekte sind bereits erfolgreich angelaufen oder abgeschlossen – und die kommunale Klimawende nimmt spürbar Fahrt auf. Das ergab ein Anfrage der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz.

180 Millionen Euro für Klimaschutz und Klimaanpassung

KIPKI stellt insgesamt rund 180 Millionen Euro zur Verfügung. Davon fließen etwa 162 Millionen Euro in Projekte zum Klimaschutz, weitere 18 Millionen Euro dienen der Anpassung an die Folgen der Erderwärmung – etwa durch Begrünung, Entsiegelung oder Hitzeschutzmaßnahmen.

Mehr als 400 Maßnahmen befinden sich aktuell in der Umsetzung. Über 100 Projekte wurden bereits abgeschlossen. Die Spannbreite reicht von der energetischen Sanierung öffentlicher Gebäude über Photovoltaikanlagen auf Schuldächern bis hin zu Programmen für Bürger:innen, die eigene Beiträge leisten möchten – beispielsweise durch den Kauf von steckerfertigen Balkon-Solaranlagen.

Die Mittelverwendung zeigt deutlich, welche Maßnahmen besonders gefragt sind: energetische Sanierung, LED-Umrüstung und nachhaltige Stromversorgung machen einen großen Teil der geförderten Projekte aus. Weitere Schwerpunkte bilden Mobilität, Ladeinfrastruktur, Begrünung sowie die Verbesserung der Wasserversorgung und -speicherung auf kommunaler Ebene.

Über 250 Millionen Euro Gesamtinvestitionen durch kommunale Beteiligung

KIPKI wirkt nicht nur durch die Höhe der Fördermittel, sondern durch seine Hebelwirkung. Zusätzlich zu den bereitgestellten Landesmitteln investieren die Kommunen weitere 72 Millionen Euro aus eigener Hand. Daraus ergibt sich ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 253 Millionen Euro.

Diese starke kommunale Beteiligung zeigt: Die Städte und Gemeinden sehen KIPKI nicht nur als Finanzierungshilfe, sondern als strategisches Werkzeug zur langfristigen Transformation. Viele Kommunen nutzen das Förderprogramm als Einstieg in eine langfristige und strukturierte Klimapolitik. So entstehen beispielsweise eigene Nah- und Fernwärmenetze auf Basis klimafreundlicher Technologien oder kommunale Strategien zur Steigerung der Ressourceneffizienz, insbesondere bei der Sanierung und dem Betrieb öffentlicher Gebäude.

Konkrete Projekte mit hoher Klimawirkung

Zahlreiche KIPKI-Projekte zeigen schon jetzt messbare CO2-Einsparungen:

Diese Beispiele belegen, wie unterschiedlich die kommunalen Ansätze sind – aber auch, wie wirksam sie sein können. Daneben zeigen auch kleinere und innovative Vorhaben Wirkung: Ein vollautomatisierter Fahrradparkturm in Frankenthal, die Überdachung eines Parkplatzes in Neuwied mit PV-Modulen oder serielle Sanierungsprojekte in der Verbandsgemeinde Südeifel stehen beispielhaft für lokale Innovationskraft.

Schlankes Verfahren, digitaler Zugang, gezielte Beratung

Ein zentraler Erfolgsfaktor von KIPKI ist die einfache und digitale Abwicklung über die Plattform EF RLP. Dort stellen Kommunen ihre Anträge, rufen Fördermittel ab und reichen Verwendungsnachweise ein. Der gesamte Prozess ist effizient, transparent und spart Verwaltungsaufwand.

Darüber hinaus stehen umfassende Unterstützungsangebote bereit: Die Energieagentur Rheinland-Pfalz, das Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen und das KIPKI-Team des Umweltministeriums begleiten Kommunen bei der Planung, Umsetzung und Dokumentation ihrer Vorhaben. Diese Beratung reicht von der technischen Ausgestaltung einzelner Projekte bis zur strategischen Entwicklung langfristiger Klimaanpassungskonzepte.

Transfer in andere Programme und Ausblick

Die positiven Erfahrungen aus KIPKI nutzt das Land bereits für weitere Programme. Die technische Infrastruktur und das digitale Verfahren fließen zum Beispiel in das Regionale Zukunftsprogramm ein.

Gleichzeitig bildet KIPKI die Grundlage für Vernetzung und Wissenstransfer. Kommunale Vertreter:innen nehmen an digitalen Werkstattgesprächen, Schulungen und Netzwerktreffen teil. Dabei entsteht eine gemeinsame Praxis des Klimaschutzes, die langfristig trägt.

Mit KIPKI ist es gelungen, kommunalen Klimaschutz sichtbar, machbar und wirksam zu gestalten. Rheinland-Pfalz beweist damit: Wenn Kommunen die richtigen Werkzeuge bekommen, können sie Vorreiter der Energiewende werden.

Ob Photovoltaik auf Schuldächern, LED in Turnhallen oder neue Wärmelösungen für Kitas und Freibäder: Mit KIPKI wird Klimaschutz vor Ort gelebt und die Kommunen spürbar entlastet.

Maßgeschneiderte Unterstützung für Kommunen bei Klimaschutz, Klimaanpassung und nachhaltiger Planung

Mit dem Kommunalen Klimapakt (KKP) unterstützt das Land Rheinland-Pfalz Städte und Gemeinden gezielt beim Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel. Die Energieagentur und das Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen beraten bedarfsgerecht, begleiten Projekte vor Ort und liefern konkrete Hilfestellungen, von der Wärmeplanung über die Gebäudesanierung bis hin zum Klimaschutz in der Bauleitplanung. Ergänzt wird das Angebot durch landesweite Netzwerke, Schulungen und digitale Tools. Ziel ist es, kommunales Handeln zu stärken und Klimaschutz zur gemeinsamen Aufgabe zu machen.

KIPKI ist das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation des Landes Rheinland-Pfalz. Es fördert Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekte in Kommunen.

Bisher wurden rund 180 Millionen Euro bewilligt, davon 162 Mio. Euro für Klimaschutz und 18 Mio. Euro für Klimaanpassung.

Aktuell befinden sich mehr als 400 Maßnahmen in der Umsetzung, über 100 sind bereits abgeschlossen.

Einzelne Projekte sparen mehrere Tausend Tonnen CO2 pro Jahr. Insgesamt sind hohe Einsparungen insbesondere durch Photovoltaik und LED-Umrüstung zu erwarten.

Der Kommunale Klimapakt (KKP) ist der Schulterschluss zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und den Kommunen für mehr Klimaschutz und Klimaanpassung direkt vor Ort.