Mit einem herzlichen Willkommen eröffnete unsere Fraktionsvorsitzende Pia Schellhammer die Veranstaltung und hob die tief verwurzelte Bedeutung des Weinbaus für die Identität von Rheinland-Pfalz hervor. Besonders betonte sie, wie essenziell es sei, diesen Wirtschaftszweig auch aus einer feministischen Perspektive zu beleuchten.
Den inhaltlichen Auftakt machte anschließend Mara Walz, zweite Vorsitzende des Vereins Vinissima Frauen & Wein e. V. In ihrer Eröffnungsrede verdeutlichte sie, dass Frauen den Weinbau seit jeher geprägt haben – jedoch oft im Schatten ihrer männlichen Kollegen. Ihr leidenschaftlicher Appell, „alte Pfade zu verlassen“ – sowohl im Weinbau als auch in überholten Rollenbildern –, fand großen Anklang. Besonders ihr Plädoyer, Unternehmensnachfolgen nicht länger nach Geschlecht, sondern nach Kompetenz zu entscheiden, stieß auf breite Zustimmung im Publikum.
In der darauffolgenden Podiumsdiskussion, moderiert von Janboris Ann-Kathrin Rätz, diskutierten Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Theresa Olkus, Geschäftsführerin des VDP, Lotte Pfeffer-Müller, Winzerin und Mitbegründerin von Ecovin, sowie Mara Walz über die Herausforderungen und Chancen von Frauen im Weinbau. Schnell wurde klar: Hinter erfolgreichen Winzerinnen stehen oft auch engagierte Männer, die ihnen den nötigen Freiraum verschaffen. Theresa Olkus unterstrich, dass gemischte Teams nicht nur in Unternehmen, sondern auch im Weinbau klare Vorteile bringen.
Die Diskussion blieb nicht auf dem Podium – auch Frauen aus dem Publikum beteiligten sich engagiert. Sie machten unmissverständlich deutlich, dass die 90 Prozent der sogenannten „eingeheirateten Frauen“ im Weinbau weit mehr sind als bloße Partnerinnen an der Seite ihrer Männer. Sie sind Unternehmerinnen, Entscheiderinnen, Gestalterinnen – und fordern zurecht mehr Anerkennung für ihre Rolle.
Den Abschluss des Abends markierte Lisett Stuppy, frauenpolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion. Ihr Fazit: Der Weltfrauentag ist längst mehr als eine Feier – er ist ein feministischer Kampftag. Denn auch heute gilt es noch, für Gleichberechtigung und Anerkennung zu streiten.