Eine klimafreundliche Mobilität für alle gelingt nur mit einem attraktiven Nahverkehr und sicheren Fuß- und Radwegen. Im ländlich geprägten Rheinland-Pfalz bleibt auch das Auto ein wichtiger Teil des Alltags der Menschen. Um die Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen, müssen Autos elektrisch betrieben werden. Wie die Antriebswende gelingen kann, darüber hat die GRÜNE Landtagsfraktion am 20. September in Fortführung der Veranstaltungsreihe „Forum Mobilitätswende“ gemeinsam mit Expertinnen und Experten und einem Fachpublikum diskutiert.
Zum Auftakt der Veranstaltung begrüßte Pia Schellhammer, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Landtagsfraktion, die anwesenden Gäste und hob die Bedeutung einer konsequenten Antriebswende für eine erfolgreiche Mobilitätswende hervor. Längst stelle sich nicht mehr die Frage, ob, sondern wie die Elektromobilität in Rheinland-Pfalz in die Fläche gebracht werden könne. Dabei gehe es nicht nur um E-Autos, sondern auch um Nutzfahrzeuge. In Rheinland-Pfalz beheimatete Unternehmen wie der Landmaschinenhersteller John Deer und der Lkw-Produzent Daimler Truck hätten sich längst auf den Weg gemacht, um auch im Nutzfahrzeugbereich elektrische Lösungen auf den Markt zu bringen.
Markus Emmert, Vorstand des Bundesverbandes E-Mobilität, bezeichnete in seiner Keynote den Elektromotor als die beste und effizienteste Antriebsart. Voraussetzung für den Durchbruch der Elektromobilität sei eine adäquate Ladeinfrastruktur. So könne die „Reichweitenangst“ überwunden werden. Emmert warb außerdem dafür, die Mobilitätswende als Teil der Energiewende zu betrachten. Dadurch ließen sich erhebliche Synergieeffekte realisieren. In Zukunft sollten E-Auto-Batterien zum bidirektionalen Laden genutzt werden. Das E-Auto würde damit zum flexiblen Stromspeicher.
Mobilitätsministerin Katrin Eder richtete den Fokus auf den ÖPNV und die Bahn. Auch hier bestünden noch Herausforderungen, auch mit Blick auf die Schiene. Mit der geplanten Umstellung des Pfalznetzes auf batterieelektrische Fahrzeuge werde in Rheinland-Pfalz derzeit ein bundesweites Leuchtturmprojekt auf den Weg gebracht. Auf einer Strecke von 240 Kilometern sollen hier in Zukunft mit Ökostrom betriebene Akkuzüge klimaschädliche Dieselzüge ersetzen. Das sei ein großer Schritt hin zu einer klimafreundlichen Mobilität.
In einer anschließend von der mobilitätspolitischen Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion Dr. Lea Heidbreder moderierten Podiumsdiskussion diskutierten Markus Emmert, Dr. Robert Grajcarek (Geschäftsführer EnergieSüdwest), Dr. Christiane Döll (Beigeordnete Stadt Ingelheim) und Marie-Theres Wölki (VDV Südwest) u. a. über die Notwendigkeit staatlicher Förderung und effizienterer Planungs- und Genehmigungsprozesse, um den Ausbau der Ladeinfrastruktur und die Verbreitung von sauberen Fahrzeugen im öffentlichen und privaten Verkehr zu beschleunigen.